Wenn der Roboter eine Federboa trägt
von NGW-Redaktion/mk

Matti und Maher präsentieren ihre Arbeit an der Station „Recyclinghof“. Der Roboter schiebt Abfallgüter auf einem programmierten Weg zu den Entsorgungsflächen. WZ-Foto: Lübbe

Leni, Aldianaund Feenja mit ihren Robotern „Crokie“ und „Uschi“. WZ-Foto: Lübbe
Schüler des Neuen Gymnasiums erhalten neue Sicht auf Technik und Informatik. Im Projekt „Roberta – Lernen mit Robotern“ erwecken Schüler ihre Maschinen zum Leben. Wie die Kinder diese Herausforderung meistern.
Von Thorben Behringaus der Wilhelmshavener Zeitung vom 15.2.2020, Seite 5
Im Südgebäude der Jade-Hochschule bilden die Schüler der MINT-Klassen (5. Jahrgang) des Neuen Gymnasiums einen Sitzkreis. Aldiana (10) tritt in die Mitte. Sie stellt ihren Roboter „Crokie“ vor, den sie und ihre Klassenkameradinnen entwickelt haben. „Crokie fährt jetzt durch den Raum“, kündigt sie an. „Und wenn er ein Hindernis sieht, dann dreht er sich automatisch weg.“
Das Projekt „Roberta“ der Jade-Hochschule solle vor allem Mädchen ein erhöhtes Interesse an Technik vermitteln, erklärt Anka Albrecht, Koordinatorin des Projektes. Unter Anleitung des Lehrpersonals haben die Schüler mehrere Roboter zusammengestellt und ihnen ein Programm einverleibt. Zudem erwarben die Kinder einen „Roboter-Führerschein“, studierten dabei Viereckfahren oder Einparken ein. „Die Kinder von heute brauchen technische Kompetenzen, um verantwortungsbewusst in der Welt da draußen zu handeln“, sagt Dr. Wiebke Endres, Lehrerin am Neuen Gymnasium. Dabei könnten die Schüler auch lernen, mit Problemen umzugehen: „Die Kinder programmieren ihre Roboter in Teilschritten. So lernen sie, ein großes Problem in mehrere, kleine Probleme zu teilen und dann auch zu lösen.“ Damit die Jungen bei dem Projekt nicht gänzlich leer ausgehen, haben sie ebenfalls Roboter gebaut, allerdings abseits der Mädchen am außerschulischen „Lernort Natur und Technik“. Da Jungen oft forscher vorgehen, sollten die Mädchen ihre Roboter unabhängig davon entwickeln, erklärt Albrecht. „Am Anfang dachte ich, darauf habe ich gar keine Lust“, erinnert sich Leni (11).
Auch ihre Mitschülerin Feenja (10) hielt die Arbeit mit Robotern zunächst mehr für eine „Jungssache“. Erst als die Mädchen ihre Roboter mit Federboas oder „Pfeifenreinigern“ (Chenilledrähte) verzierten, fanden sie einen Zugang zu den Maschinen. „Die Mädels identifizieren sich stärker mit den Robotern, sie geben ihnen eine Persönlichkeit“, sagt Endres. „Die Jungs dagegen sind mehr von der Technik fasziniert. Am Ende brauchen wir beide Herangehensweisen.“ Der Roboter „Crokie“ erfasst seine Umgebung, indem er Ultraschallwellen sendet – wie eine Fledermaus. In dem Sitzkreis steuert er nun auf die Jungsgruppe zu.
Schließlich fährt er auf die Lehrerin zu. Sie hält die Hand vor den Sensor und sagt: „Buh!“ Der Roboter dreht sich weg. Großes Lachen bei den Kindern. „Ich vermisse Crokie jetzt schon“, sagt Aldiana am Ende der Präsentation. Behalten dürfen die Kinder ihren selbst entwickelten Roboter nämlich nicht. Ein Exemplar kostet 350 Euro Sie verbleiben daher vorerst in der Hochschule – für die nächste Lerngruppe.
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