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Prävention im NGW: „Geschichte lebt, solange Geschichten weitererzählt werden!“

von Christiane Meyer-Rasche:

„Holocaust-Geige“ verleiht der jüdischen Geschichte persönliche Erfahrungen und eindringliche Klänge

Am NGW lauschten vergangenen Freitag, dem 05.April 2024, Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 10–12 konzentriert der Geschichte der „Holocaust-Geige“, dem Erbe des jüdisch-russischen Musikers Itzchak Orloff.

Die drei Profimusiker Roman Salyutov (Klavier), Alexander Lifland (Violine) und Yevgeny Sapozhnikov (Cello) fesselten die etwa 300 Jugendlichen. Salyutov erzählte eindringlich aus dem Leben seiner jüdischen Vorfahren; intensive Recherchearbeit paarte sich hier mit persönlicher Betroffenheit. Die Zivilisiertheit einer Gesellschaft messe sich daran, wie sie mit Minderheiten umgehe, formulierte der Pianist. Er appellierte an die jungen Menschen, sich mit den Erzählungen ihrer Eltern, Groß- und Urgroßeltern auseinanderzusetzen. Ebendort würden wahrscheinlich sehr viele der Anwesenden auf Erfahrungen als Minderheit, Leid durch Flucht oder Vertreibung stoßen, kommentierte der Geschichtslehrer anschließend.

Zwar gehört das Thema „Holocaust“ im Geschichtsunterricht der Oberstufe zum festen Bestandteil und besuchten Schüler des NGWs bereits Konzentrationslager, doch steigerte dieser musikalische Vortrag den Schulstoff noch einmal zum unmittelbaren Erlebnis.

Der Funke sprang über bei der virtuos dargebotenen Musik von z. B. Brahms, Mussorgsky, Janácek, Mahler und Mendelssohn-Bartholdy. Schließlich lösten die großartige Musik und die Musiker selbst große Bewunderung in der jungen Zuhörerschaft aus, sodass dieses Geschichtserlebnis eine Erinnerung bleibt, die weitererzählt wird.

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